Was ist die Probezeit?

Die Probezeit am Anfang deiner Ausbildung dient dem gegenseitigen Kennenlernen. Laut Paragraph 20 des Berufsbildungsgesetzes muss die Probezeit zwischen mindestens 1 und maximal 4 Monaten liegen. Die Zeit wird auch in deinem Ausbildungsvertrag festgehalten.  Während dieser Zeit hast du, aber auch dein Arbeitgeber die Möglichkeit ohne Angabe von Gründe und ohne Kündigungsfrist das Ausbildungsverhältnis wieder zu lösen.

Kann die Probezeit verlängert oder verkürzt werden?

In der Regel ist es laut Berufsbildungsgesetz nicht erlaubt, die Probezeit zu verlängern. Nur in Ausnahmefällen, z.B. wenn die Ausbildung krankheitsbedingt zu mehr als einem Drittel der vereinbarten Probezeit ruht, ist eine Verlängerung möglich.

Eine Verkürzung hingegen ist, wenn sich Azubi und Betrieb einig sind, grundsätzlich möglich. Dabei darf die Mindestdauer von einem Monat jedoch nicht unterschritten werden. Eine kürzere Probezeit kann zum Beispiel vereinbart werden, wenn der Auszubildende schon vor Beginn der Ausbildung in dem Unternehmen gearbeitet hat.

Tipps für die Probezeit

Verhalten gegenüber den neuen Kollegen

Trete offen und freundlich gegenüber deinen neuen Kollegen auf. Du darfst dabei gerne selbstbewusst sein, aber Besserwisser mag niemand. Lass dich nicht dazu verleiten mit langjährigen Kollegen über andere Kollegen oder gar den Chef oder die Chefin zu lästern. Auch beim Thema duzen oder siezen ist ganz klar erst mal das „Sie“ geboten, bis man dir das du anbietet.

Nachfragen

Wer nicht fragt bleibt dumm. Diese Weisheit aus der Sesamstraße gilt auch für das Berufsleben. Es ist völlig normal, dass du insbesondere am Anfang viele Fragen hast. Im Gegenteil, nachzufragen, wenn du etwas nicht weißt zeigt dein Interesse und bewahrt dich auch vor dem ein oder anderen Fehler. Damit du nicht öfter das Gleiche fragen musst, schreibe dir wichtige Sachen lieber auf.

Pünktlichkeit

Pünktlichkeit zählt zu einer der wichtigsten Tugenden im Berufsleben. Gerade am Anfang deiner Ausbildung solltest du dir deshalb deine Chancen verspielen und unpünktlich sein. Plane lieber immer ein bisschen mehr Zeit ein und sei 5 Minuten eher da.

Kleidung

Wie im Vorstellungsgespräch sollte deine Kleidung der Tätigkeit und dem Unternehmen angemessen sein. Schau dir am besten an, was deine Kollegen tragen und orientiere dich daran. Verlasse dich aber nicht zu 100 % auf den Modegeschmack der Kollegen, es gibt immer den ein oder anderen der mit Socken in Birkenstock zur Arbeit kommt. Anfangs solltest du lieber ein bisschen schicker als zu leger kommen, spätestens nach ein paar Wochen hast du aber sicher deinen passenden Stil gefunden.

Überstunden

Als Azubi solltest du eigentlich keine Überstunden machen. Wer aber bei hohem Arbeitsanfall pünktlich zu Feierabend den Stift fallen lässt, macht sich nicht besonders beliebt. Frage lieber am Ende des Tages nach, ob es noch etwas zu tun gibt und signalisiere Einsatzbereitschaft. Trotzdem solltest du dir deiner Rechte als Azubi bewusst sein und dich nicht ausnutzen lassen. Besprich daher am besten mit deinem Ausbilder die Überstundenregelung in deinem Unternehmen.