Im Leben hat wohl fast jeder schon einmal von einer Steuererklärung gehört. Deine Eltern mussten sich vielleicht damit auseinandersetzen oder du hast selbst schon Berührungspunkte mit Steuern und Abzügen gehabt. Oft stellt sich am Anfang der Ausbildung die Frage, ob sich eine Steuererklärung für einen Azubi lohnt – wir haben alle wichtigen Informationen zur Steuererklärung und der Sinnhaftigkeit dieser für Azubis für dich zusammengefasst.

Steuererklärung als Azubi – lohnt sich das?

Erst einmal gilt es zu klären, was eine Steuererklärung überhaupt ist. Mithilfe der Steuererklärung soll geprüft werden, ob du im Laufe des Jahres zu viel oder zu wenig Steuern gezahlt hast. Entweder wirst du im Nachgang Steuern rückerstattet bekommen oder du wirst Steuern nachzahlen müssen. In der Steuererklärung müsstest du deine Ausbildungsvergütung und deine Werbungskosten angeben. Unter Werbungskosten versteht man alle Ausgaben, die nötig sind, um deine Arbeit korrekt ausführen zu können. Spezielle Arbeitskleidung oder Fahrtkosten zum Betrieb würden zu den Werbungskosten dazugehören. Bei der Kleidung muss beachtet werden, dass ein Anzug beispielsweise nicht zu den Werbungskosten zählen würde, weil du diesen auch in deiner Freizeit tragen könntest.

Häufig stellt sich die Frage: Muss ich als Azubi eine Steuererklärung abgeben oder habe ich die Wahl? Und wenn ich die Wahl habe, sollte ich es dann tun oder nicht? Grundsätzlich kann man dazu erst einmal sagen, dass du als Auszubildender, solange du neben der Ausbildung kein Geld verdienst, keine Steuererklärung machen musst – sie ist für dich freiwillig. In manchen Szenarien kann es jedoch auch für dich sinnvoll sein, dich etwas näher mit deiner Steuer auseinanderzusetzen und vielleicht eine erste eigene Steuererklärung anzufertigen. Wenn du beispielsweise Lohnsteuer zahlst und deine Werbungskosten bei mehr als 1.000 Euro im Jahr liegen, würde es sich lohnen, eine Steuererklärung abzugeben. Aber wann muss man eine Lohnsteuer zahlen? Lohnsteuer fällt erst an, wenn dein Jahresgehalt einen Grundbetrag von 9.744 Euro übersteigt. Viele Azubis fallen daher durch die niedrige Entlohnung während der Ausbildung direkt aus dem Raster heraus. In deiner Gehaltsabrechnung kannst du nachlesen, ob du Lohnsteuer zahlst, solltest du dir unsicher sein. Achte darauf, dass Sozialversicherungsbeiträge wie Kranken- und Rentenversicherung nicht als Steuern zählen und deswegen nicht rückerstattet werden. Eine Steuererklärung lohnt sich für dich also nur, wenn deine Werbungskosten im Jahr über 1.000 Euro liegen und du auch mit deinem jährlichen Verdienst über 9.744 Euro landest.

Wie funktioniert eine Steuererklärung?

In deinem Finanzamt findest du die Formulare für deine Steuererklärung – in Zeiten der Digitalisierung kannst du sie aber auch online bei Elster beantragen oder auf der Homepage deines Finanzamtes herunterladen. Du musst die Dokumente dann ausfüllen und zurück an das Finanzamt schicken. Wenn du dir die Mühe ersparen möchtest, kannst du dir auch – gegen Bezahlung – auf Internetportalen Hilfe suchen und die Steuererklärung mithilfe von Softwareprogrammen und Ähnlichem erstellen lassen.