Du hast deine Fachhochschulreife oder dein Abitur erfolgreich abgeschlossen und stellst dir jetzt die Frage, was du nach der Schule machen möchtest? Es gibt nicht nur zahlreiche Studiengänge, sondern auch jede Menge verschiedene Studienmodelle. Das Modell des dualen Studiums wird in den letzten Jahr immer beliebter. Doch was sind eigentlich die Unterschiede zu einem „normalen“ Vollzeitstudium und welche Vor- und Nachteile hat das duale Studium? Damit du dies besser abwägen kannst, erhältst du nun einen Einblick in diese Studienmodelle.

Was ist das duale Studium?

Insgesamt gibt es zwei unterschiedliche Arten des dualen Studiums. Zum einen gibt es ausbildungsintegrierende Studiengänge. Bei dieser Art hast du am Ende einen Doppelten-Abschluss in der Tasche. Zum einen den Bachelor und zusätzlich einen Berufsschulabschluss. Außerdem gibt es noch den praxisintegrierenden Studiengang hier hast du am Ende deines Studiums einen Bachelor Abschluss. Diese beide Varianten unterscheiden sich lediglich darin, das du bei einem ausbildungsintegrierenden Studiengang noch einen Berufsabschluss erhältst. Ansonsten hast du bei beiden Varianten den gleichen Aufbau. In einem dualen Studium hast du Praxisphasen und Theoriephasen. Das bedeutet, du suchst dir eine duale Hochschule heraus mit einem Studiengang deiner Wahl. Danach bewirbst du dich bei einem Partnerunternehmen. Sobald du hier einen Arbeitsvertrag unterschrieben hast, bist du für ein duales Studium immatrikuliert. Wie dann dein duales Studium aufgebaut ist, hängt von der Hochschule und deinem Partnerunternehmen ab. Entweder wechselt sich der Unterricht und die Arbeit blockweise ab. Das heißt zum Beispiel arbeitest du drei Monate in deinem Partnerunternehmen und bist dann drei Monate in deiner Theoriephase an der Hochschule. Es kann aber auch sein, das du drei Tage in der Woche in deinem Unternehmen arbeitest und in den anderen drei Tagen zur Hochschule gehst. Egal welche Variante es bei dir wird, du wirst auf jeden Fall sehr viel Praxiserfahrung während deines Studiums sammeln.

Vor- und Nachteile auf einen Blick:

Du hast vielleicht schon von dem ein oder anderen Vor- und Nachteil eines dualen Studiums gehört, jetzt möchtest du aber einen Gesamtüberblick erhalten. Deswegen sind im Folgenden einmal die fünf schlagkräftigsten Argumente für ein duales Studium aufgeführt, aber auch drei Nachteile, die du dabei nicht außer acht lassen solltest.

Die 5 Vorteile sind:

  • Große Praxisnähe
  • Eventuell mehrere Abschlüsse in kürzerer Zeit
  • Bessere Studienfinanzierung durch das eigene Gehalt
  • Sehr gute Studienbedienungen (kleine Lerngruppen mit max. 30 Studierenden)
  • Sehr gute Übernahme- und Arbeitsmarkt Chancen

Die 3 Nachteile sind:

  • Hohes Stresslevel
  • Wenig Wissenschaftlichkeit
  • Festlegung auf einen Arbeitsbereich

Fangen wir mit den Positiven an und sehen, welche Vorteile das duale Studium mit sich bringt. Einer der Hauptvorteile ist der große Bezug zur Praxis. Das heißt, vieles, was du in deiner Theoriephase lernst, kannst du dann bei der praktischen Arbeit anwenden. Genau diesen Vorteile vermissen viele in einem Vollzeit-Studium, da hier oftmals nur theoretisch Bezug auf die Inhalte genommen wird, ohne das sie in der Praxis angewandt werden. Durch den Praxisbezug kann es dir auch leichter fallen, für Prüfungen zu lernen, da du manche Fachausdrücke in deiner täglichen Arbeit hörst, anstatt sie nur auswendig zu lernen. Bei einem ausbildungsintegrierenden Studium hast du am Ende zwei Abschlüsse. Zum einen den staatlich anerkannten Abschluss deiner Ausbildung und zum anderen einen Bachelor-Abschluss. Durch diese Kombination hast du innerhalb von vier bis fünf Jahre zwei Abschlüsse in kürzester Zeit. Durch das duale Studium hast du ein geregeltes Einkommen und musst keinen Nebenjob machen. Meistens übernehmen die Unternehmen auch deine Studiengebühren. An einer dualen Hochschule gibt es meistens Professoren, die direkt aus der Wirtschaft kommen und Praxisbezogener Unterrichten. Außerdem sind viel weniger Studenten in einem Studiengang als an einer Universität, was dir kleine Lerngruppen ermöglicht. Wenn du am Ende erfolgreich deinen Bachelor-Abschluss in der Tasche hast, hast du sehr gute Übernahme- und Arbeitsmarkt- Chancen. Denn du hast nicht nur den Abschluss, sondern auch jede Menge Praxiserfahrung.

Ein duales Studium hört sich natürlich ziemlich gut an. Bei den Nachteilen solltest du abwägen, wie wichtig dir die folgenden Punkte sind. Du hast in einem dualen Studium keine klassischen Semesterferien, denn in dieser Zeit arbeitest du in deinem Partnerunternehmen. Da deine Theoriephase meistens eine Länge von drei Monaten hat, hast du hier weniger Zeit, um den Stoff zu erlernen als in einem Vollzeitstudium. Als dualer Student arbeitest du mehr Praxisbezogen als Wissenschaftlich. Falls du mehr wissenschaftlich arbeiten möchtest, solltest du dir lieber eine Universität heraussuchen. Du legst dich am Anfang deines Studiums schnell auf einen bestimmten Arbeitsbereich fest, jedoch heißt das nicht, das du für immer in diesem Bereich arbeiten musst. Durch Fortbildungen oder den Wechsel des Unternehmens stehen dir nach deinem dualen Bachelor-Studium alle Türen offen.