Bald ist wieder der 1. September. Für viele heißt es dann: Ausbildungsbeginn. Mit dem Start ins Berufsleben müssen sich Azubis auch um den eigenen Versicherungsschutz Gedanken machen. Mittlerweile gibt es verschiedene Versicherungen, die die Auszubildenden für alle Eventualitäten abdecken.
Berufsunfähigkeitsversicherung, Hausratversicherung und Krankenversicherung. Welche Versicherungen sind wirklich sinnvoll für Azubis?

Veränderungen im neuen Lebensabschnitt

Mit dem Ausbildungsbeginn gehen oft existenzielle Veränderungen einher. Der Azubi zieht vom heimischen Elternhaus aus und stürzt sich in das Abenteuer – die erste eigene Wohnung. Daraus ergeben sich natürlich auch neue Verpflichtungen. In vielen Fällen endet der Versicherungsschutz deiner Eltern und du musst dich selbst um eine angemessene Absicherung kümmern.

Krankenversicherung

Unumgänglich für jeden Azubi ist eine Krankenversicherung. Mit dem Ausbildungsbeginn endet der Versicherungsschutz in Zusammenhang mit deinen Eltern. Der Beitrag zur gesetzlichen Krankenversicherung wird automatisch von deinem Lohn abgezogen und das sind bei allen gleichermaßen 15,5%. Die Krankenkassen unterscheiden sich in ihren Leistungen und möglichen Zusatzbeiträgen. Um hohe Beiträge zu verhindern, solltest du von daher genau verschiedene Anbieter vergleichen, bevor du  dem Ausbildungsbetrieb deine Krankenkasse mitteilst.

Planst du Auslandsaufenthalte, Sprachreisen oder ähnliches, solltest du eine zusätzliche Auslandskrankenversicherung abschließen um allen Eventualitäten vorzubeugen. Diese übernimmt bei Krankheiten im Ausland die Behandlungs- und Rücktransportkosten.

Berufsunfähigkeitsversicherung, Unfallversicherung und Rentenversicherung

Weitere sinnvolle Versicherungen sind je nach Einkommens- und Lebenssituation: Private Berufsunfähigkeits-, Unfall- und Rentenversicherungen.
Azubis sind zwar gesetzlich über die Berufsgenossenschaft unfallversichert, jedoch greift diese nur, wenn  sich der Azubi auf dem Weg zum Arbeitsplatz und direkt am Arbeitsplatz befindet. Die private Unfallversicherung greift jedoch weltweit und rund um die Uhr und das zum Teil schon für einen sehr geringen Preis.

Die Berufsunfähigkeitsversicherung, falls diese noch im finanziellen Spielraum ist, ist auch empfehlenswert. Bei Berufseinsteigern ist die Berufsunfähigkeitsversicherung meist noch sehr günstig. Im Falle einer krankheits- und berufsbedingten Arbeitsunfähigkeit greift die Versicherung und gibt finanzielle Sicherheit. Da jüngere Antragsteller meistens gesund sind, bekommen diese Versicherungen zu recht günstigen Konditionen.

Gerade in der heutigen Zeit, in der die Rente noch unsicher ist, ist es wichtig in die Zukunft zu schauen und sich rechtzeitig um eine gute Altersvorsorge zu kümmern. Hierbei ist es sinnvoll die gesetzliche mit einer privaten Rentenversicherung zu ergänzen. Diese unterstützt die monatliche Rente. Da das Gehalt der Auszubildenden relativ gering ist, sollte man zuerst existenzielle Risiken absichern und dann anfangen zu sparen.

Hausratsversicherung

Mit dem Beginn der Ausbildung starten die Azubis in einen neuen Lebensabschnitt. Das erste eigene Auto, der erste eigene Vertrag und auch oft die erste eigene Wohnung. Bei neuem, hochwertigerem Mobiliar und einer soliden technischen Ausstattung, ist eine Hausratsversicherung zu empfehlen, jedoch nicht zwingend notwendig. Vor dem Abschluss sollte man auf jeden Fall die Konditionen der verschiedenen Angebote vergleichen, da es extreme Unterschiede, auch Preisunterschiede, unter den Versicherern gibt.

Haftpflichtversicherung:

Die Haftpflicht springt dann ein, wenn du jemand anderem einen Schaden zugefügt hast. Also bei kleinen Schäden, wie dem Fallenlassen eines fremden Handys, das daraufhin kaputt geht und auch bei größeren Unfällen, bei denen beispielsweise eine Person verletzt wird. Diese Schäden könnten ohne Haftpflichtversicherung den finanziellen Ruin bedeuten, da ein derartiger Schaden bis in die Millionen gehen kann. Von daher ist eine Haftpflichtversicherung die wohl wichtigste Versicherung. Auszubildende sollten zunächst prüfen, ob sie während der Ausbildung noch über die eigenen Eltern versichert sind. In der Regel ist das der Fall, wenn die Eltern eine private Haftpflichtversicherung haben und du in deiner ersten Ausbildung bist. Falls das nicht der Fall ist solltest du unverzüglich eine Versicherung abschließen. Dabei ist auf die Beiträge und Leistungen zu achten. Bei alleinstehenden Auszubildenden schwanken die Beitragszahlungen zwischen 30 € und 150 €. Bei den meisten Haftpflichtversicherungen ist eine Selbstbeteiligung hinterlegt. Aufpassen! Es lohnt sich Versicherungen zu vergleichen.

Kfz-Haftpflicht

Auszubildende mit eigenem Auto haben keine Wahl: Die gesetzliche Unfallversicherung ist eine Pflichtversicherung! Dein Auto wird nur zugelassen, wenn du eine gültige Kfz-Haftpflichtversicherung hast. Eine weitere Möglichkeit sein Auto noch weiter zu versichern, ist die Teil- oder Vollkasko.
Die Teilkasko Versicherung übernimmt Schäden, die am eigenen Auto entstehen. Dadurch ist man bei Bränden und Explosionen, Diebstahl, Glasbruschschäden, Sturm, Hagel, Blitzschlag und Überschwemmungsschäden, ebenso bei Zusammenstößen mit Haarwild (während des Fahrens) versichert. Nicht abgedeckt sind insbesondere Unfälle, die der Halter selbst verursacht hat und Schäden durch Vandalismus. Die Beitragshöhe ergibt sich aus der Typenklasse, in die ein PKW eingestuft wird. Durch die Vereinbarung einer Selbstbeteiligung wird der Versicherungsbeitrag gesenkt.

Die Vollkaskoversicherung ersetzt, im Gegensatz zur Teilkasko, alle Schäden die am eigenen Fahrzeug entstehen. Das heißt: Alles Schäden, die auch bei der Teilkasko versichert sind. Darüber hinaus ist man aber auch gegen Unfallschäden am eigenen Auto und Vandalismus abgedeckt.

Faustregel: Eine Vollkaskoversicherung lohnt sich eigentlich nur für Neuwagen bis zu fünf Jahre. Die Teilkasko lohnt sich bei Autos mit höherem Wert und einem Alter von bis zu 8 Jahren.

Das gilt es vor dem Abschluss einer Versicherung zu beachten:

Grundsätzlich gilt, man sollte sich immer genau überlegen ob die Versicherung sinnvoll ist. Junge Menschen in jungen Jahren haben nicht die finanziellen Mittel sich gegen alles abzusichern. Man sollte deshalb, vor Abschluss, eine Nacht darüber schlafen und Rat einholen. Die Beratung erhält man am Besten von Personen und Behörden die davon nicht profitieren. Dazu zählt der Bund der Versicherten, Eltern und Honorarberater.

Versicherungen unterscheiden sich in vielen Aspekten, deshalb gilt es immer zu vergleichen um das am Besten angepasste für dich zu finden. Jedoch sollte beim Abschluss einer Versicherung feststehen: Leistung geht vor Preis. Die Leistungen können sich sehr unterscheiden und sollten der individuellen Lebenssituation angepasst sein, also lieber ein paar Euro mehr investieren, als im Nachhinein nicht richtig versichert zu sein.

Die Kündigung eines Vertrags hängt immer davon ab, was in den Bedingungen steht. In der Regel ist der Vertrag jährlich,mit 3 Monaten Vorlaufszeit, kündbar.