In der heutigen Zeit und gerade als Jugendlicher spielt Social Media eine große Rolle. Viele sind rund um die Uhr auf den sozialen Kanälen unterwegs. Doch als Auszubildende:r bist du einen Großteil des Alltags in deinem Unternehmen. Doch wie verhält sich das Nutzen von Social Media am Arbeitsplatz?

Darf ich Social Media überhaupt am Arbeitsplatz nutzen?

Wer diese Frage liest, denkt sofort “auf keinen Fall“ oder „das ist untersagt“. Doch ist dies wirklich so? Hier muss man vom unterschiedlichen Nutzen und möglichen Regelungen von Social Media sprechen.

Zum Teil wird das private Nutzen von sozialen Netzwerken den Mitarbeiter:innen, je nach Arbeitgeber, erlaubt. Dies sollte jedoch nie überhand gewinnen und nur dazu dienen, in wichtigen Situationen erreichbar zu sein. Andere Arbeitgeber machen dies sogar zum festen Bestandteil der Arbeitsplatzbeschreibung, hierbei handelt es sich aber eher über eine berufliche Nutzung des Netzwerks und nicht einem privaten Interesse. Andere Arbeitgeber wiederum stellen strikte Verbote für die Verwendung der sozialen Medien auf. Ist das Verwenden erlaubt, so stellen Arbeitgeber häufig entsprechende Regelungen auf, beispielsweise in Form von einer Richtlinie oder einer Betriebsvereinbarung.

Regelungen von Social Media am Arbeitsplatz

Fast in jedem Unternehmen gibt es bezüglich der Nutzung von Social Media konkrete Regelungen, wie damit am Arbeitsplatz umgegangen werden darf. Denn du weißt, was einmal im Internet war, das bleibt auch dort. Damit Unternehmen durch Ihre Mitarbeiter:innen keinen schlechten Ruf erhalten, werden der eigenen Belegschaft Richtlinien auferlegt. Vor allem können diese Regelungen auferlegt werden, wenn die Mitarbeiter:innen, wie beispielsweise auf LinkedIn, im Namen des Unternehmens kommunizieren. Somit ist eine Festlegung grundlegender Richtlinien für die Social-Media-Kommunikation für alle Mitarbeiter:innen oft ein Muss.

Potentielle Regelungen:

  • Betriebsgeheimnisse und ungefragt geknipste Fotos von Kollegen haben auf Facebook, Twitter & Co natürlich nichts zu suchen
  • Ebenfalls unzweideutig klarzustellen ist: Rassistische, kriminelle oder beleidigende Posts stellen einen Kündigungsgrund dar

Wenn du dir nicht sicher bist, was in deinem Betrieb für Regelungen gelten, so kannst du dich an die allgemeinen rechtlichen Rahmenbedingungen halten. Noch besser, kläre in deiner Personalabteilung oder bei deinem Ausbilder deine Frage auf. Hier wird dir sicherlich die Frage beantwortet.

Allgemeine rechtliche Regelung

Die private Nutzung sozialer Netzwerke wie Facebook, Instagram, Twitter, Xing oder LinkedIn ist im betrieblichen Umfeld Ihres Arbeitgebers zunächst einmal ebenso wenig erlaubt, wie die private Nutzung des Internets oder Ihrer dienstlichen E-Mail-Accounts. Achte stets darauf, ob dein Arbeitgeber die private Nutzung im Arbeitsvertrag, in dienstlichen Anweisungen oder in einer Betriebsvereinbarung verboten hat.

Selbst wenn dies nicht der Fall ist, also jedenfalls kein ausdrückliches Verbot besteht und die private Nutzung von deinem Arbeitgeber geduldet wird, solltest du während der Arbeitszeit deine privaten Social Media Accounts nicht exzessiv nutzen. Die Nutzung muss nämlich zeitlich und inhaltlich angemessen sein.

Die Vor- und Nachteile von sozialen Medien im Arbeitsalltag

Mal von der Nutzung abgesehen, bergen die sozialen Medien einige Vor- und Nachteile. Bei den Vor- und Nachteilen muss zwischen drei Formen der Nutzung unterschieden werden: die berufliche Nutzung von öffentlichen Plattformen auf der Arbeit, die private Nutzung von öffentlichen Social-Media-Plattformen während der Arbeit, und die Nutzung von ausschließlich unternehmensinternen Social-Media-Plattformen.

Beginnen wir mit den Vorteilen und somit mit der beruflichen Nutzung von Social Media im Arbeitsleben. Wenn du Social Media für berufliche Zwecke nutzt wirkt sich das vor allem die Kundenbindung, oder Kundengewinnung positiv darauf aus. So besteht die Möglichkeit des Networkings, neue Jobangebote zu entdecken, mit Leuten in Kontakt zu bleiben, andere Mitarbeiter:innen auf einer persönlichen Basis kennenzulernen oder sogar Informationen zu finden, die bei der Arbeit weiterhelfen. Das sind alles super Vorteile, die dich und dein Unternehmen weiter voranbringen. Durch den Wissensaustausch auf privater Ebene, also zwischen Mensch und Mensch und nicht zwischen Unternehmen zu Unternehmen, ist meist viel effektiver.

Anders sieht es jedoch bei der privaten Nutzung aus. Denn die private Nutzung von Social Media während der Arbeitszeit schadet dem Wohlergehen einer Organisation laut einer Studie eher. Denn die Plattformen sind größtenteils ein massiver Ablenkungsfaktor, welcher sich negativ auf die Arbeitsleistung auswirkt. Somit ist es ratsam deine privaten Angelegenheiten nach der Arbeit zu klären.

Unternehmensinterne Social-Media-Plattformen verflachen Hierarchien. Mitarbeiter:innen trauen sich über soziale Plattformen eher ihre Meinung kundzugeben als in einem öffentlichen Rahmen. Sie vereinfachen die Kommunikation zwischen den verschiedenen Hierarchiestufen und fördert den Austausch von Ideen zwischen den Mitarbeiter:innen. Dabei hilft es, das Mitarbeiterengagement zu stärken. Obwohl viele Arbeitgeber denken, dass durch solche internen Plattformen die Produktivität sinkt, passiert laut Studien genau das Gegenteil.