Nach der Ausbildung gibt es immer eine Möglichkeit, sich weiterzubilden. So kannst du auch nach einer kaufmännischen Ausbildung zum Fachwirt weiterbilden lassen.

Was ist der Fachwirt?

Der Fachwirt ist eine höhere kaufmännische Berufsausbildung, die durch eine betriebswirtschaftliche Weiterbildung erworben wird. Er erhöht die Chancen auf eine höhere Position oder mehr Gehalt in der Firma. Die Weiterbildung kann nicht nur im wirtschaftlichen Bereich absolviert werden, sondern er wird in vielen verschiedenen Branchen geschätzt. So ist der Gesundheitssektor, der Groß und Einzelhandel, Finanz und Verwaltungsbranche. So wird durch die Weiterbildung neues Führungspotenzial geschult.

Es gibt zwei Anlaufstellen für die Weiterbildung zum Fachwirt:

Der Fachwirt der Industrie- und Handelskammer (IHK) ist eine Aufstiegsfortbildung, die der Meisterprüfung gleichgestellt ist und in der Regel im Anschluss an eine kaufmännische Berufsausbildung mit anschließender umfassender Berufspraxis erfolgt.

Der Fachwirt der Handwerkskammer (HWO) ist ebenso eine Fortbildung, die einem Meisterbrief bzw. einem Bachelor Abschluss dient und für Menschen in einem Handwerksbetrieb gedacht sind. Die Prüfungen werden aber am Ende bei der IHK geschrieben, um ein offizielles Schreiben für die Weiterbildung erhältst.

Welches Niveau hat der Fachwirt?

Der Fachwirt ist im Deutschen Qualifikationsrahmen (DQR) auf der Niveaustufe 6 und somit auf derselben Stufe wie ein Bachelorabschluss eines Studiums. So ist der Fachwirt gleichwertig mit dem Bachelorabschluss gestellt.

Wie läuft die Weiterbildung ab?

Je nach Bereich sind auch die Lerninhalte verschieden. Der Fachwirt für Soziales zielt eher auf das Sozioökonomische ab, hingegen der kaufmännische Fachwirt alles betriebswirtschaftliche abdeckt. Du kannst den Fachwirt in Vollzeit und Präsenz antreten oder hast die Möglichkeit auch an Abendschulen teilzunehmen, wenn du währenddessen weiterhin arbeiten möchtest. Falls beide Möglichkeiten schwierig für dich umsetzbar sind, so gibt es noch einen Fernlehrgang. Über das Fernstudium bist du örtlich und zeitlich flexibler und kannst online deinen berufsbegleitenden Studiengang ablegen. Nur zur Prüfung musst du in Präsenz erscheinen.

Was sind die Voraussetzungen für den Fachwirt?

Um die Weiterbildung zum Fachwirt antreten zu können, musst du lediglich deine abgeschlossene Berufsausbildung in einem Ausbildungsberuf, der drei Jahre andauerte, vorzeigen können. Je nachdem bei welchem Bildungsträger deinen Fachwirt ablegen möchtest, musst du im Schnitt ein Jahr Berufserfahrung vorweisen.

Kosten und Aufwand des Fachwirtes

Der Lehrgang dauert je nach Bildungsträger im Schnitt bis zu eineinhalb Jahren. Der Kostenfaktor ist jedoch sehr hoch. Du musst mit Kosten in Höhe von ca. 2.000 – 4.000 Euro rechnen. On top werden noch die Kosten für Unterlagen, Lerninhalte und Prüfungskosten rechnen. Wenn du dir das nicht von selbst finanzieren kannst, dann gibt es Förderprogramme wie das Bafög, das dir Geld zur Verfügung stellen kann. Außerdem kannst du bei dir im Betrieb anfragen, ob solch eine Weiterbildung unterstützt wird. So wird in vielen Fällen, die Kosten von der Firma getragen.